Sylke Zwicker – Bogentrainerin

Neben den Kindern und dem Haushalt kümmerte ich mich um die Administration des Betriebes und das firmeneigene Eventlokal. Hier fanden jede Woche mehrere Veranstaltungen von Firmen und Privatpersonen statt. Darüber hinaus lancierte ich eigene Seminare und Veranstaltungen: Ich gab Koch-, Kräuter- und Räucherkurse und initiierte kulturelle Veranstaltungen wie Comedy-Abende und Lesungen.

Als Naturpädagogin im «grünen Klassenzimmer» begleitete ich Kinder und Jugendliche auf verschiedenen Obst-Entdeckungstouren. Dabei brachte ich ihnen einen wertschätzenden Umgang mit der Natur und eine bewusste Lebensweise näher. Zudem hatte ich die Hauptverantwortung für die Organisation des jährlichen Hoffestes mit 3000 Besucherinnen und Besuchern. Es war mein ganz persönlicher Höhepunkt des Jahres.

In Zusammenarbeit mit Sachsen-Incoming motivierte ich verschiedene Busunternehmen zu einem «Nachmittag im Obstgarten». Ich begleitete jedes Jahr rund 50 Busse mit 2’000 Personen und erzählte den Passagieren allerlei Wissenswertes über Luther, Land und Leute. Danach fuhren wir zu einem fruchtig-fröhlichen Nachmittag auf den Obsthof.

Mein Interesse für Gesundheit, Meditation und Pflanzen lockte mich immer wieder in die Ferne. Wann immer es die Arbeit auf dem Hof zuliess, besuchte ich Seminare und Weiterbildungen. So habe ich unter anderem die Ausbildung zur Naturpädagogin, zur Phytotherapeutin und zur Heilpraktikerin absolviert. Die Prüfung zur Naturheilpraktikerin habe ich allerdings nicht abgeschlossen.

Eine Schweizer Ferienbekanntschaft brachte mich auf den Geschmack von ZEN und ZEN Mönch Ananta Steuder. In der Folge besuchte ich in Scheunenberg (BE) zuerst das «Sesshin-Jahrestraining» und zwei Jahre später das Jahrestraining «Ganzheitliche Kommunikation». Die Schweiz im Allgemeinen und Ananta im Besonderen hatten es mir so angetan, dass ich den weiten Weg von Berlin jedes Mal gerne unter die (Zug)räder nahm.

Durch meine phytotherapeutische Ausbildung und meine Faszination für ZEN kam ich mit Sada Rothacker in Kontakt: Ich besuchte während 10 Jahren verschiedene ihrer Seminare und Workshops bei ihr. Über Sada lernte ich intuitives Bogenschiessen und die therapeutische Arbeit mit dem Bogen kennen. 2022 schloss ich bei ihr meine Ausbildung zur therapeutischen Bogentrainerin ab.

Ende 2021 stand ich an einem persönlichen Kreuzweg. Dort zeigte mir der Bogen unmissverständlich, dass es Zeit war, loszulassen: Ich gab mit 54 Jahren meine Arbeit auf dem Obsthof auf, wo neben meinen beiden erwachsenen Kindern auch meine Mutter lebt. Ich zog in die Schweiz, in der ich mittlerweile viele Freunde hatte, um mir eine eigene Existenz aufzubauen und meinen Traum von einem eigenen Bogencenter zu verwirklichen.

Das Bogenschiessen für Frauen liegt mir besonders am Herzen. Der Bogen ist der beste Weg, um die eigene Kraft zu spüren. Aus diesem Grund biete ich im Frauenhotel Revital in Les Rasses jedes Jahr eine Themenwoche «Bogenschiessen» an. Bestärkt durch meine eigene Geschichte will ich Frauen ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen. Denn die uralte Frage lautet nicht: «Was willst du loslassen?». Sondern: «Was willst du nicht mehr länger festhalten?».

Ich sitze jeden Morgen und jeden Abend auf meinem Kissen, bin Schülerin der ZEN Lehrerin Myoyu Kathrin Stotz und liebe Ikebana. Ich reise alle vier Wochen für eine Woche nach Hause zu meiner Mutter und zu meinen Kindern, die den Obsthof mittlerweile übernommen haben. Aus diesem Grund sind in den Wochen der Viererreihe auch keine Termine buchbar.